16. August 2019
von Nikola Trboglav

Fußball, Fitness, Sixpack

So hart trainiert Ex-BVB-Star David Odonkor seinen Bauch

Bei der Weltmeisterschaft 2006 war David Odonkor (35) der Shooting-Star des deutschen Fußballs. Inzwischen hat der einstige BVB-Star seine aktive Karriere beendet und arbeitet seit Juli beim türkischen Klub Eskisehirspor. Im LOOX-Interview verrät er, wie er es geschafft hat, heute noch fitter zu werden als früher.

David, du trainierst ganz schön viel. Wie oft bist du im Moment im Gym?
Fünfmal die Woche gehe ich im Moment. Seit ein paar Monaten gehe ich wieder öfter. Ich hab mir das für 2019 vorgenommen und will das auch durchziehen.

Trainierst du immer alleine oder hast du einen Trainingspartner?
Meistens alleine, aber mein bester Freund kommt manchmal mit und ich habe im McFIT auch schon jemanden kennengelernt mit dem ich die Übungen zusammen mache, wenn er auch da ist. Dann macht es auch mehr Spaß.

Ich habe bei dir auf Instagram gesehen, dass du echt viel Bauchmuskeltraining machst. Ist das dein Lieblingstraining?
Eigentlich mache ich schon seitdem ich fünf bin etwas für meinen Oberkörper, damals noch mit meinem Vater. Meine Bauchmuskeln sind dadurch auch gut ausgeprägt.

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Wie trainierst du deine Bauchmuskeln?
Zum Warmmachen ganz normale Crunches in verschiedenen Positionen. Eine Position für ca. 30 ‒ 45 Sekunden, dann wechseln und wieder 45 Sekunden. Das mache ich etwa vier- bis fünfmal. Danach nehme ich Gewichte dazu, lasse mich hängen und ziehe die Beine an, um alles rauszuholen.

Es gehen ja mittlerweile fast alle Fußballspieler neben dem normalen Training noch ins Gym zum Krafttraining. Wie glaubst du wirkt sich das zusätzliche Training auf die Performance auf dem Platz aus?
Schon bei Borussia Dortmund habe ich vor dem Training was für den Oberkörper getan, weil man sich einfach wohler fühlt. Man ist viel fitter auf dem Platz und agiler. Das habe ich bei Dortmund und bei Sevilla so gemacht. Das hat mir persönlich einfach viel Spaß gemacht. Man will sich ja weiterentwickeln und stabiler im ganzen Körper sein.

Wie hat sich nach deiner Fußballkarriere dein Training im Gym verändert?
Viele meiner Freunde sagen, dass ich jetzt viel mehr mache als früher. Als Spieler habe ich nicht so viel gemacht wie jetzt.

Als Fußballer musstest du viel laufen. Integrierst du Cardio noch in deinen Trainingsplan?
Das habe ich noch immer beibehalten. Wegen meinem Knie muss ich aber aufpassen, dass ich nicht auf einem harten Boden laufe. Das Laufband hat eine gute Federung, wodrauf ich meistens um die zwanzig Minuten laufe.

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Willst du auch mehr Masse aufbauen als früher?
Wenn ich ehrlich bin nicht. Ich möchte nicht so aufgequollen aussehen. Ich will so bleiben, wie ich bin. Ich will fit und sportlich aussehen, aber noch fünf oder sechs Kilo Muskelmasse zuzunehmen, wäre nicht mein Ziel. Dann würde ich mich nicht wohlfühlen.

Machst du viel funktionales Training mit deinem eigenen Körpergewicht?
Ja, mit meinem eigenen Körpergewicht zu arbeiten macht mir viel mehr Spaß als wenn ich an den Geräten bin und 80, 100 Kilo stemme. Natürlich macht das auch Spaß, aber lieber trainiere ich mit meinem eigenen Körpergewicht, weil ich dann an mein Limit komme.

Hast du deine Ernährung nach dem Fußball umgestellt?
Ja, schon. Ich nehme viel Eiweiß zu mir, alles aber weitestgehend Bio. Ich achte aber auch bei den Eiweißshakes darauf, dass ich nicht zu viel Masse dadurch aufbaue.

Kocht ihr zu Hause selbst viel?
Ich würde sagen, fünf Tage die Woche kochen wir zu Hause. Wir achten darauf, dass es gesund ist. Mal eine Reispfanne mit Hähnchen und Pute, mal Spaghetti Bolognese, mal eine Lasagne, mal Krabben und Gemüse. So, dass es viele Vitamine hat, aber auch eine leichte Kost bleibt.

Was würdest du an einem Cheat-Day essen?
Ich gönne mir ab und zu auch mal einen Döner, aber ich bin nicht so der Fast-Food-Esser.

Du bist nach deiner aktiven Karriere als Spieler, Trainer geworden. Von welchem Trainer hast du am meisten mitgenommen?
Ich habe eigentlich von jedem Trainer was gelernt. Egal ob Nationalmannschaft oder Betis Sevilla. Bei Sevilla hatte ich glaube ich acht oder neun Trainer. Das war zwar chaotisch, aber trotzdem hat man sich weiterentwickelt. Mein Ziel war natürlich 2006 die WM und die EM 2008. Ich habe zwei große Turniere gespielt und das war schön.

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2006 war eine mega WM für Deutschland. Was sagst du zu der Leistung von 2018?
Für mich war das einfach erschreckend. Top-Spieler wurden gar nicht mitgenommen. Sané zum Beispiel. Er wurde als bester Jugendspieler in England gekrönt, aber Jogi hat ihn gar nicht mitgenommen. Das war schon ein Schlag für die Spieler, weil er einfach eine richtig gute Qualität hat. Im Team hat ja schon was nicht gestimmt. Man durfte auch alles machen. Das gab es bei uns früher gar nicht. Bis mitten in die Nacht Playstation spielen oder einen Friseur einfliegen lassen, das gab es früher gar nicht bei uns. Da habe ich mir nur gedacht ‚Wo sind wir hier? Du spielst für Deutschland. Das Höchste, was ein Fußballer machen darf und dann bringst du so eine Leistung?.’ Da muss man sich an die eigene Nase fassen, ob Trainerteam oder Spieler, damit das nicht mehr passiert. Das war für Deutschland und die Nationalmannschaft schlecht. Ich hoffe natürlich, dass das nicht wieder passiert.

Verstehst du, dass es keinen Trainerwechsel gegeben hat?
Naja, der ein oder andere hätte sich bestimmt gewünscht, dass Jogi geht und man die Reißleine zieht. Eine Veränderung wäre mit Sicherheit gut gewesen, aber man hat ja gesehen, dass Jogi gegen Holland ein gutes Spiel geliefert hat und hofft, dass es so weitergeht. Wenn der Erfolg nicht da ist muss man aber im Hinterkopf haben, Platz zu machen für einen neuen Trainer, der neue Impulse gibt.

Was sind denn deine eigenen Zukunftspläne?
Nach Promi Big Brother habe ich mir eigentlich gesagt, dass ich mehr im Fernsehgeschäft tätig sein möchte. Fußball bleibt in meinem Leben, aber ich möchte mich gerne im Fernsehgeschäft weiterentwickeln.

In welcher Rolle siehst du dich da?
Das kann unterschiedlich sein. Die Sachen, die ich bisher gemacht habe, waren gut. Es kommt immer darauf an, welche Anfragen kommen und dann mal schauen, wo der Weg hinführt.