Hugh Jackman in seiner Paraderolle als Wolverine
30. Januar 2018
von Markus Tschiedert

Hugh Jackman im Interview

Fitness, Thunfisch und Abschied von Logan

Hollywood-Star Hugh Jackman (48) ist neben seiner schauspielerischen Leistung vor allem für seinen durchtrainierten Body bekannt. Im letzten Teil der Wolverine-Reihe „Logan“ zeigt sich der Australier jetzt von einer ganz neuen Seite. Im Interview verrät der Australier seine Trainingstipps und wieso man lieber nicht zu viel Thunfisch essen sollten.

In „Logan“ erlebt man dich ein letztes Mal in der Rolle, die dich vor 17 Jahren weltberühmt gemacht hat. Wie schwer fällt dir der Abschied von Wolverine?
Für mich fühlt es sich gut an. Ich wusste ja, es wird mein letzter Film als Wolverine sein. Regisseur James Mangold, Drehbuchautor Scott Frank und ich hatten freie Hand, schon deshalb wollten wir alles richtig machen und einen Film drehen, der nichts wiederholt, was wir von Wolverine schon wissen. Nach drei Jahren Vorbereitungszeit war ich sehr nervös, den fertigen Film zu sehen. Mir war klar, dass ich damit für immer leben müsste, aber meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.

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War es schwierig, dafür wieder körperlich in Form zu kommen?
Das war diesmal besonders schwierig, denn ich fühlte mich müde, das ganze Trainingsprogramm über mich ergehen zu lassen. Irgendwie passte das aber auch, weil ich ja einen älteren Wolverine mit körperlichen Wehwehchen spiele.

Also bist du ganz froh, zukünftig nicht mehr ins Fitnessstudio zu müssen?
So würde ich das nicht sagen. Es macht mir ja Spaß, weshalb ich auch weiterhin meinen Körper in Schuss halten werde. Ich war immer fit, gesund und schlank und begann mit Muskeltraining erst, als ich 1995 für das Bühnenmusical „Die Schöne und das Biest“ engagiert wurde. Interessant finde ich, dass ich, obwohl ich jetzt nicht mehr trainieren müsste, 60 bis 70 Prozent meines früheren Fitnessprogrammes ableiste.

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Erinnerst du dich noch an deinen allerersten Besuch in einem Fitnessstudio?
Ich habe selbst vier Jahre in einem Fitnessstudio gearbeitet. Die meiste Zeit stand ich aber hinterm Tresen und machte mich über die Typen lustig, die sich mit den Gewichten abplagten. Ich fand es damals lächerlich, wie sie vorm Spiegel standen und sich beim Gewichtheben verglichen. Ich fragte, wann werde ich im Leben jemals in die Lage kommen, 160 Kilo stemmen zu müssen? Das wird mir nie passieren, dass ich mich hinstelle und Gewichte heben werde, dachte ich damals noch.

Aber dann kam alles anders …
Genau! Der Typ, den ich am meisten auslachte, wurde mein Trainer, als mir die Rolle in dem Musical „Die Schöne und das Biest“ angeboten wurde. Nun machte er sich über mich lustig und sagte zu mir immer wieder, dass ich noch etliche Muskeln brauche, bis ich 90 Kilo wiege. Ich war aber so dünn, dass ich nur 70 Kilo wog. Anfangs fand ich mich beim Gewichtheben selbst lächerlich. Aber heute bin ich umso dankbarer.

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Welche Körperteile sind dir beim Training besonders wichtig?
Als Jugendlicher hatte ich immer schwache Knie und einen schlechten Rücken. Das ist heute ganz anders. Meine Knie und mein Rücken sind so viel besser geworden, vor allem durch das Kreuzheben, durch Squats und durchs Core Workout.

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Hast du mit dem Bodybuilding auch deine Ernährung umgestellt?
Ja, schon als ich damit für „Die Schöne und das Biest“ anfing, hieß es, du musst viele Proteine zu dir nehmen. Ich konnte es mir allerdings finanziell nicht leisten, täglich zehn Hähnchenbrüste zu essen. Also kaufte ich mir dosenweise Thunfisch, in dem viel Proteine, aber so gut wie kein Fett steckt. Ich dachte, ich tue mir damit etwas Gutes, aber die Folge war, dass dadurch meine Quecksilberwerte in die Höhe schossen. Immerhin kam ich so auf die Idee, dass Wolverine wegen seiner metallischen Körperteile eine Quecksilbervergiftung bekommt. Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit und Aggressionen. Das passte großartig zu Wolverine, und dass er durch seine Waffen, die ihn so stark gemacht haben, seinen eigenen Untergang erlebt, gefiel mir.