Marie ist seit dem Film "Black Panther" nicht mehr aus dem Marvel-Universe wegzudenken
25. April 2018

Berlinerin Marie im Blockbuster des Jahres

Die Deutsche bei den Avengers!

Ab dem 26. April läuft „Avengers: Infinity War“ in den deutschen Kinos. Mit dabei: Marie Mouroum (25). Die Berlinerin gehört seit „Black Panther“ zum Marvel-Universum. Dort spielt sie eine „Dora Milaje“, ein Mitglied der Female-Fighting-Elite des „Königs von Wakanda“. LOOX traf sie zum exklusiven Interview.

Marie, du warst jetzt auch im Avengers-Trailer zu sehen. Was ist das für ein Gefühl?

Das war ein tolles Gefühl. Man dreht ja immer so viel, weiß aber am Ende nie, wie viel von dem Material schlussendlich im Film verwendet wird. Die größte Hoffnung ist erst mal, dass man überhaupt zu sehen ist. Ich war schon bei „Black Panther“ so oft zu sehen, dass ich gehofft habe, dass ich auch bei „Avengers“ dabei sein werde.

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Wie kam es überhaupt dazu?

Ich arbeite schon seit ich 18 bin als Stuntfrau und habe schon bei einigen Hollywood-Produktionen mitgewirkt. Ich habe z. B. Halle Berry in „Cloud Atlas“ gedoubelt. Und nun haben sie in Amerika schwarze Stuntfrauen gesucht. Hatten aber ganz viele Kriterien, die erfüllt werden mussten, und so haben sie die Suche nach Europa ausgeweitet. Ich bin dann zum Casting nach Atlanta eingeflogen worden, wo ich dann den Regisseur auch getroffen habe. Das Casting ging dann über sechs Stunden. Und schließlich habe ich die Rolle bekommen, obwohl ich vom Aussehen her eigentlich gar nicht dem entsprochen habe, was sie gesucht haben. Denn sie wollten ursprünglich dunklere schwarze Frauen haben.

Wie waren die Reaktionen in deinem Umfeld?

Es war unglaublich. Es wurde noch keine deutsche Stuntfrau unabhängig vom deutschen Team nach Amerika geholt. Keiner konnte es fassen und ich kann es selbst bis heute nicht wirklich fassen. Vor allem, weil es auch gar nicht so einfach ist, was etwa das Visum angeht. Das ist wirklich wie eine „Once-in-a-Lifetime“-Gelegenheit.

Wer ist denn dein Lieblings-Avenger – neben dem „Black Panther“ natürlich?

„Thor“ finde ich ganz, ganz toll. Chris Hemsworth sieht in natura genauso toll aus wie auf der Leinwand. Ist lustig, hat einen tollen Charakter. Den mag ich sehr.

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Wirst du trotz der guten Maske in „Black Panther“ oft auf der Straße angesprochen?

Teilweise ja. Speziell in Berlin hat es sich sehr schnell herumgesprochen.

Der Film wird ja speziell in der „schwarzen Community“ total abgefeiert. Wie fühlt sich das an?

Ich wusste, dass der Film Erfolg haben wird, aber ich hätte wirklich nicht gedacht, dass der Film sooo durch die Decke gehen wird. Es fühlt sich unglaublich an, Teil eines so erfolgreichen Films zu sein. Und es wird immer besser (lacht). Man liest die Schlagzeilen: „Neuer Rekord für ‚Black Panther‘“ und es fühlt sich gut an. Schwarze Stars haben bis auf wenige Ausnahmen leider oft nur kleine oder Klischee-Rollen bekommen. „Black Panther“ zeigt, dass es auch anders geht und du damit ein großes Publikum erreichst. Es öffnet Augen, Ohren und Türen. Schwarze Schauspieler können definitiv auch starke Hauptrollen spielen, fernab von Klischee-Charakteren.

Gibt es schon weitere Anfragen?

Auf jeden Fall. Die Avengers-Reihe wird weitergedreht und es gibt auch schon Anfragen für weitere Projekte, auf die ich mich gerade vorbereite.

Marie Mouroum / Privat
Marie (m.) mit zwei ihrer Kolleginnen von den "Dora Milaje"

Liegt dein Augenmerk aktuell mehr auf der Schauspielerei oder dem Stunt-Bereich?

Ich liebe die Stunts, möchte perspektivisch aber mehr in die Schauspielerei gehen, am liebsten in Richtung „Action-Actress“. Langfristig möchte ich gerne ganz nach Los Angeles gehen, aber den Stunt-Bereich nicht vernachlässigen. Denn ich habe sehr lange dafür gearbeitet, um an dem Punkt zu sein. Deswegen möchte ich kurzfristig mehrgleisig fahren.

Du bist ja auch Model. Findest du aktuell noch Zeit dafür?

Momentan model ich immer wieder bis fast gar nicht, weil ich mich hauptsächlich auf die Filmbranche konzentrieren möchte. Model-Jobs in Verbindung mit meinem Namen und mich als Person mache ich jedoch weiterhin sehr gerne.

Als Berlinerin. Was vermisst du am meisten in Hollywood? Currywurst?

Brötchen (lacht)! Currywurst esse ich gar nicht. Döner vielleicht noch, aber was ich wirklich vermisse, sind Brötchen. Die sind in Amerika nicht so lecker.

Wie sah denn die Trainingswoche vor und während der Dreharbeiten aus?

Für „Black Panther“ haben wir jeden Tag trainiert – acht bis zehn Stunden! Für „Avengers“ hatten wir nicht so viel Zeit. Da haben wir uns „nur“ zwei Wochen vorbereitet. Aber das Training war dafür so hart (lacht). Ich hatte noch nie in meinem Leben ein so hartes Training. Wir kamen in den gesamten 8 bis 10 Stunden gar nicht dazu, uns mal auszuruhen, haben die ganze Zeit gekämpft. Immer wieder hieß es: „Bring us fights.“ Dann haben wir die Szene aufgenommen und es ging direkt weiter zur nächsten Szene. Du bist irgendwann nicht nur körperlich, sondern auch mental am Ende. Du kamst geistig schon gar nicht mehr hinterher. Auch mit der Kreativität.

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Wie bist du damals entdeckt worden?

„Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ war meine erste größere Stunt-Rolle – da war ich 18. Das war ein offenes Casting. Von da an ging es fast Schlag auf Schlag.

Seit wann trainierst du?

Seit ich neun bin, mache ich Kampfsport. Davor habe ich schon Leichtathletik gemacht und später auch im turnerischen Bereich trainiert. Ich war schon immer sehr sportlich, habe Action-Filme geliebt. Ich bin mit Jackie-Chan-Filmen aufgewachsen und wollte das immer nachmachen, ohne zu wissen, dass es so etwas wie Stuntmen überhaupt gibt (lacht). Als Kind habe ich dann schon bei „Ninja Assassin“, der ja in Berlin gedreht wurde, als Kampfsport-Komparse mitgemacht. Ab meinem 15., 16. Lebensjahr habe ich dann regelmäßig mit Stuntleuten trainiert.

Welche Schwerpunkte setzt du im Training?

Es kommt natürlich darauf an, worauf ich mich gerade vorbereiten muss. Beim allgemeinen Training setze ich mehr auf meine Fitness. Ich gehe laufen, dann trainiere ich ganz viel Kampfsport – Kickboxen, wo ich mich richtig auspowere. Dann gehe ich fast jeden Morgen zum Turnen in die Turnhalle. Dort trainiere ich auch meine akrobatischen Geschichten, wie Flick-Flacks, Backflips. Viel Stretching, koordinative Elemente.

Marie bei der Premiere von "Black Panther" in Los Angeles
Marie Mouroum / Privat
Marie bei der Premiere von "Black Panther" in Los Angeles

Was sind deine Lieblingsübungen im Gym?

Ich bin ein Fan von Bodyweight. Ich bin kein Freund von Gewichttraining, weil ich zu schnell Muskelmasse aufbaue. Da muss ich etwas aufpassen.

Ist Training für dich noch Spaß oder einfach nur noch Job?

Ich mache es mir einfach „zum Spaß“. Das klappt, indem ich mit coolen Leuten trainiere. Klar ist es auch mal Stress und man hat keinen Bock. Ich trainiere jeden Tag. Natürlich hast du da auch Phasen, wo du denkst: „Ich kann nicht mehr.“ Im Großen und Ganzen überwiegt der Spaß.

Musst du eine strenge Diät halten? Wie sieht dein Ernährungsplan aus?

Manchmal ja. Ich ernähre mich grundsätzlich gesund. Mein größtes Manko ist Schokolade. Ich versuche Low-Carb zu machen, also keine großen Mengen an Reis, Nudeln und Brot. Ich verzehre auch nicht viele Milchprodukte, versuche eher auf Hafermilch zu setzen. Auf Fleisch verzichte ich auch, esse gelegentlich Fisch. Was mir am schwersten fällt, ist der Zuckerverzicht, also Schokolade. Speziell, wenn ich eine Schauspielerin doubeln muss. Die sind in der Regel ja sehr dünn. Da muss ich dann diszipliniert bleiben (lacht).

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Du warst ja jetzt auch schon auf einigen roten Teppichen zu sehen. Ist es schwerer oder leichter für dich, das entsprechende Kleid zu finden?

Da habe ich gar keinen Unterschied festgestellt. Ich wusste genau, was ich wollte, was zu meinem Körper passt. Und danach habe ich mein Kleid ausgesucht.

Was ist dein Wunsch für die Zukunft?

Mein größter Wunsch oder Traum wäre eine Hauptrolle als Action-Schauspielerin in einem Hollywood-Film.

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