Bastian Schweinsteiger wurde 2014 mit Deutschland Weltmeister. Im Oktober 2019 hat sein Karriereende bekannt gegeben
11. Oktober 2019
von PIERRE SCHOBER

Bastian Schweinsteiger beendet Karriere

Darum muss er weiter trainieren

Fußball-Ikone Bastian Schweinsteiger (35) hat am 8. Oktober sein Karriereende bekannt gegeben. Füße hochlegen ist für den Ex-Weltmeister jetzt aber nicht angesagt. Auf ihn warten weiterhin trainingsintensive Monate.

Weltmeister, Champions-League-Sieger und viele weitere Titel mit dem FC Bayern und Manchester United hat Schweinsteiger in seiner Laufbahn gesammelt. Dafür hat er alles gegeben – auch körperlich. 33 Verletzungen zählt transfermarkt.de auf.

Psycho-Falle Karriereende!

Quasi sein ganzes Leben hat „Schweini“ dem Ziel Profi-Fußballer untergeordnet – seit frühester Jugend. Schon mit 14 Jahren wechselt er in die Jugend des FC Bayern. Nun das Karriereende. Schweini auf Instagram: „Mein Abschied als aktiver Spieler stimmt mich ein bisschen wehmütig, aber ich freue mich auch auf die spannenden Aufgaben, die mich bald erwarten. Dem Fußball werde ich treu bleiben.“

Und was kommt jetzt? Das große Loch? Im Fall von Schweini wohl eher nicht. Schließlich hatte er zum einen lange genug Zeit, um sich mit seinem Karriereende zu befassen, zum anderen beginnt ab 2020 als TV-Experte für die ARD zu arbeiten. Dazu kommt der familiäre Rückhalt durch seine zwei Kinder und seine Frau Ana Ivanovic (32). Die Serbin war selbst Top-Athletin (Weltranglistenerste im Tennis, Karriereende 2016) und kann ihm bestimmt gute Ratschläge geben.

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Viele Verletzungen, aber bis zuletzt top-fit

Anders sieht es bei der körperlichen Umstellung aus, weiß Dr. Thorsten Dolla (56). Der Berliner Orthopäde hat in seiner langen Karriere zahlreiche Sportgrößen behandelt. Schweinsteigers Verletzungshistorie (siehe oben) ist dabei nicht das große Problem. Dr. Dolla: „Man kann nicht die Verletzungen summieren und sagen: ‚Jetzt ist er kaputt.‘ So funktioniert das natürlich nicht. Eine schwere Verletzung für einen Fußballer ist beispielsweise der Riss des vorderen Kreuzbandes.“

Davon ist Schweinsteiger im Gegensatz zu Ex-Nationalspieler Jens Nowotny (45/4 Kreuzbandrisse) verschont geblieben. Nowotny zu LOOX: „Ich trainiere in der Regel täglich knapp eine Stunde. Radfahren, Laufen, Crosstrainer, ein bisschen Krafttraining. Das mache ich fürs Knie, aber auch für das allgemeine Wohlbefinden. Wenn ich nicht trainieren würde, hätte ich richtig Probleme. Der Knorpel wurde immer in Mitleidenschaft gezogen, ist dementsprechend instabil. Das heißt, die Muskulatur drumherum muss trainiert werden, damit man ohne Probleme weiterhin Sport machen kann.“ Schweinsteigers körperlicher Zustand war bis zuletzt sehr gut. Er kam in 30 von 34 Saisonspielen zum Einsatz – fast immer über die volle Distanz.

Auf keinen Fall von 100 auf 0!

Eine schwerwiegendere Problematik nennt sich „Sportlerherz“. Dr. Dolla: „Das Herz wird bei Ausdauersportlern ja über die Jahre größer. Das ist ein normaler Zustand, der durch körperliches Training einsetzt.“ Man kennt dies aus dem Gym. Durch entsprechendes Training (und Ernährung) wachsen deine Muskeln. Das gilt auch für das Herz, was besonders Ausdauersportler, zu denen auch Fußballer gehören, betrifft. Das ist erst mal nicht gefährlich, kann aber nach dem Karriereende eventuell zu einem Problem werden.

Dr. Dolla: „Aus gesundheitlicher Sicht macht es Sinn, das auch wieder abzutrainieren. Das bedeutet, weiterhin Sport zu machen.“ Allerdings natürlich nicht in dem Ausmaß, wie noch als Profi. Dr. Dolla: „Auf keinen Fall von jetzt auf gleich aufhören und gar nichts machen. Der eine geht dann halt Joggen, der andere fährt Fahrrad.“

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Dieser Prozess kann sich allerdings ziehen. Dr. Dolla: „Wir reden hier nicht von Tagen oder Wochen, sondern von Monaten.“ Als Beispiel nennt der Mediziner Radsportler. Dr. Dolla weiter: „Die haben einen Ruhepuls von rund 35 bis 50 Schlägen pro Minute. Das muss man sich einmal vorstellen.“ Bei einem normal trainierten Menschen liegt der zwischen 60 bis 80 Schlägen, also teilweise mehr als doppelt so hoch. Man kann sich vorstellen, wie lange es dauert, bis ein Ausdauersportler sich wieder auf „Normalmaß“ eingependelt hat.

Runter mit den Kalorien

Auch bei der Ernährung wird sich der Weltstar umstellen müssen. Schließlich hat er jetzt nicht mehr den Energiebedarf, wie noch als aktiver Sportler. Das bedeutet in erster Linie eine Reduktion der Tagesmenge an Kalorien. Ein Profifußballer verbraucht – je nach Konstitution – zwischen 3500 bis 4000 Kalorien täglich. Dies sollte er auf keinen Fall beibehalten. Sonst sieht er bald nicht mehr wie ein Fußballer aus, sondern wie ein Fußball.

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