Gegen die Orangenhaut hilft Training nur teilweise. Verzichten solltest du auf dein Workout, aber trotzdem nicht
11. Januar 2021

Expertin Dr. Adler klärt auf

Die fünf größten Cellulite-Mythen im Check

Viel Sport, teure Cremes und trotzdem ist diese lästige Orangenhaut noch immer da? Woran das liegt, was Babys damit zu tun haben und was man wirklich dagegen machen kann verrät unsere Expertin Dr. Yael Adler.

Mythos 1: Mit speziellen Cremes und Ölen kann ich meine Haut straffen
Nein. Cremes und Lotionen bleiben auf der Hautoberfläche liegen. Ihre Wirkstoffe können die stabile Hautbarriere nicht überwinden und in die tiefen Gewebeschichten vordringen. Ein gewisser Massageeffekt kann für ein paar Stunden Gewebeflüssigkeit dezent ausmelken. Das ist weder nachhaltig, noch mit einfachen Cremes möglich.

Mythos 2: Durch Sport kann ich Cellulite „wegtrainieren“
Teilweise. Sport führt zur Aktivierung des Stoffwechsels, der Durchblutung und des Abtransportes gestauter Flüssigkeit. Es verbessert die muskuläre Grundlage, auf der das Fettgewebe samt Bindegewebe aufliegt. Und Sport hilft bei der Bekämpfung von Gewebeschäden und der Gewebereparatur und hilft gemeinsam mit der richtigen Ernährung beim Abbau übermäßiger Fettdepots. Dadurch hat Sport einen günstigen Effekt auf die Cellulite, verändert die Struktur des Bindegewebes aber nicht.

Mythos 3: Durch ungesunde Ernährung wird Cellulite verschlimmert
Ja. Das Bindegewebe und Hautqualität altern durch ungesunde Kost schneller. Das Gewebe verzuckert, mehr Entzündungen laufen ab, die Zellregeneration und Reparatur ist vermindert. Die Vermeidung von Altersbeschleunigern, wie zu viel Sonne, Solarium, Rauchen und Alkohol, Bewegungsmangel, Feinstaub und westliche Zivilisationskost mit Zucker, weißem Mehl, Fastfood hilft extrem bei der Vorbeugung von Cellulite.

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Mythos 4: Schlanke Frauen können keine Cellulite bekommen
Stimmt nicht. Cellulite ist keine Erkrankung, sondern die Beschreibung der weiblichen, gesunden Fettdepots. Sie sind von der Natur extra angelegt, damit schnell Fett eingelagert und wieder abgerufen werden kann, wenn die Frau schwanger ist, um ihr Baby im Bauch immer mit ausreichend Energie versorgen zu können. Die Bindegewebefasern sind durch das weibliche Östrogen angelegt und verlaufen senkrecht zur Haut. An jeder Andockstelle wird die Haut nach unten gezogen. Dazwischen ploppt sie, gedrückt durch die Fettlappen, nach oben. Dadurch entsteht das Orangenhautphänomen. Männer haben nicht nur senkrecht verlaufende Bindegewebefasern, sondern auch waagrechte und diagonale. Ihr Fett wird daher kompakter zusammen gehalten.

Mythos 5: Kalt-Warm-Duschen stärken das Bindegewebe und straffen die Haut
Teilweise. Es regt den Stoffwechsel und den Kreislauf an und Flüssigkeit kann eher abtransportiert werden. Das kommt der Hautqualität und dem Immunsystem zu Gute. Es ist aber immer noch keine radikale Cellulite-„Heilung“.

Was hilft wirklich?
Ein gesunder Lebensstil. Auf unverarbeitete pflanzen- und eiweißreiche Kost setzen, sowie kaltgepresste Öle, Nüsse, Saaten, Hülsenfrüchte, Pilze und Ballaststoffe für einen gesunden Darm, der auch das Gewebe fit hält sowie (unbelasteter) Fisch. Sport, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und wenig Stress hält das Gewebe länger jung.

©Thomas Duffé

Dr. med. Yael Adler hat sich mit Haut und Haaren der Dermatologie verschrieben. Seit 2007 praktiziert Yael Adler in ihrer Privatpraxis in Berlin, dem Zentrum für Haut-, Venen-und Lasermedizin. Die engagierte Hautärztin gibt seit vielen Jahren Experten-Rat, in TV-Magazinen, Gesundheitssendungen und Zeitschriften und vermittelt Patienten wie Interessierten ihr faszinierendes Wissen rund um unser größtes Organ. Zudem moderiert Yael Adler medizinische Fachveranstaltungen und hält Meditainment-Vorträge mit Standup-Sprechstunde. Yael Adler ist Bestsellerautorin. Mit ihrem im Herbst 2016 publizierten internationalen Sachbuch-Bestseller „Haut nah“ begeistert die Dermatologin bis heute Leser in der ganzen Welt. Das Buch wurde inzwischen in 30 Sprachen übersetzt. Auch ihr 2018 erschienenes Buch „Darüber spricht man nicht“, in dem Yael Adler alles erklärt, was uns peinlich ist, ist inzwischen ebenfalls ein Bestseller. Beide Bücher waren Platz 1 auf der Spiegel Bestsellerliste.

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