11. Juli 2019
von ALISHA PÄLMKE

Asiatisches Wunderöl?

Perilla-Öl – Das neue Superfood

Dass gesättigte Fettsäuren gesund sind, ist nichts Neues. Perilla-Öl aus der asiatischen Küche soll aber mehr als nur gesund sein, es soll sogar Krebs vorbeugen können. Unser Gesundheitsexperte Prof. Dr. Nikolai Worms verrät dir, was wirklich hinter dem Trend steckt.

Daher kommt es
Perillaöl wird aus den Samen der Perillapflanze, auch Sesamblatt genannt, gewonnen. Die Pflanze wird überwiegend in Indien, China, Japan und Korea angebaut. Dort werden sie in der Küche und Medizin schon lange eingesetzt. Die Samen bestehen zu etwa 40 Prozent aus Fett und lassen sich zu einem Öl pressen, das zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Entzündungen helfen soll. Wie? Durch sein hohes Gehalt an Alpha-Linolensäure. Omega-3-Fettsäuren, die für verschiedene Stoffwechselprozesse wichtig sind und vom Körper selbst nicht gebildet werden kann.

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Hype oder wirklich wertvoll?
Zugegeben: Alpha-Linolensäure klingt sehr neu. Mag gut sein. Aber, brauch man dafür ein neues Superfood? „Die gleiche essenzielle Fettsäure wie in Perilla-Öl ist auch in großen Mengen in Leinsamen, Raps und Walnüssen enthalten“, klärt Prof. Nicolai Worm auf. Das „neue“ Produkt werde auf dem Markt aktuell bloß gehyped, um damit zu verdienen. Und: „Es schützt nicht vor Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs!“

Teurer Trend
Superfood, super teuer. Alles, was bekanntermaßen im Trend ist, kostet auch dementsprechend. Ein halber Liter Perilla-Öl kosten rund 35 Euro. Autsch. Leinöl liefert ähnliche Fettsäuren und ist deutlich preiswerter. Zudem kann unser Körper Alpha-Linolensäure, dem Ernährungswissenschaftler zufolge, nur sehr schwer verwerten. „Die Einnahme bringt nichts!“. Greife lieber zu herkömmlichem Leinöl. Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wirken sich ebenfalls positiv auf den Körper aus.