Ein guter Kaffee gehört zu deinem Morgenritual? Über das "schwarze Gold" gibt es viele Mythen. Wir untersuchen einige davon
24. August 2020

Kaffee-Mythen

Das solltest du über Koffein wissen

Ohne Koffein bist du am Vormittag nicht zu gebrauchen? Auch vor dem Training geht nichts ohne einen „Koffein-Shot“? Dann wird es mal Zeit, ein paar Mythen über das „flüssige Gold“ unter die Lupe zu nehmen.

Kaffee und Koffein solltest du auf keinen Fall gleichsetzen. Nicht alles, was für das Koffein gilt, gilt auch für den Kaffee – und umgekehrt.

Es hört sich skurril an, aber bis 2004 stand Koffein sogar auf der Doping-Liste! Nicht wenige Sportler*innen nehmen eine halbe bis dreiviertel Stunde vor einem Workout Koffein zu sich. Der Grund: bessere Ausdauer, erhöhte Aufmerksamkeit und sogar mehr Muskelkraft. Zusätzlich lässt uns die Kombination aus Koffein und Adrenalin, welches wir beim Sport ausschütten, das Workout leichter erscheinen.

Positiver Effekt auf das kardiovaskuläre System

Der renommierte Wissenschaftler Rob van Dam, von der University of Singapore, hat auf dem Gebiet geforscht. Die Ergebnisse seiner Studie hat er im Juli 2020 veröffentlicht. Dabei hat er herausgefunden, dass sechs Tassen Filterkaffee selbst für herzkranke Menschen unbedenklich sind. Im Gegenteil: Drei bis fünf Tassen sind sogar positiv für die kardiovaskuläre Risiko.

Auch Patienten*innen mit Bluthochdruck können aufatmen (oder austrinken). Allerdings müssen wir hier zwischen Kaffee und Koffein-Drinks unterscheiden. Kaffee ist okay, bei anderen koffeinhaltigen Getränken solltest du aufpassen. Die Wissenschaftler*innen sehen den Grund dafür beispielsweise in der im Kaffee enthaltenen Chlorogensäure. Die balanciert die Wirkung des Koffeins auf den Blutdruck quasi wieder aus.

Die Dosis macht das Gift

Ungefährlich ist Koffein somit bei weitem nicht. Es hängt aber natürlich von der Menge ab. In einer sehr hohen Dosis kann der kleine Wachmacher (dazu kommen wir später noch) zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen haben. Schlaflosigkeit und Nervosität sind da noch die geringsten.

Aber: Nebenwirkungen gibt es erst ab 1,2 Gramm. Eine Tasse Espresso hat durchschnittlich 63 Milligramm (mg), ein Energy-Drink der Marke deines Vertrauens rund 80 mg, ein Booster schon 200 mg. Eine tödliche Dosis wären je nach körperlicher Konstitution 10 bis 14 Gramm. 75 bis 100 Tassen in kürzerer Zeit wären also eher tödlich. Zwei bis fünf pro Tag dagegen lebensverlängernd.

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Kaffee dehydriert nicht

Wer nach der dritten Tasse Kaffee (manche auch noch früher) öfter auf die Toilette rennt, muss keine Angst vor Dehydration haben. Allerdings bewirkt das noch lange keine „Komplettentwässerung“ im Körper. Für gewöhnlich sorgst du ja auch dafür, dass der Körper in Form von Wasser und ähnlichem genug Nachschub bekommt. Gefährlich wird es erst, wenn du sonst keine Flüssigkeit am Tag zu dir nimmst.

Auch die krebsfördernde Wirkung von Kaffee will die Studie widerlegt haben. Im Gegenteil: Gegen manche Krebsarten scheint Kaffeegenuss sogar zu schützen. Auch die Leber und der Insulinspiegel profitieren von Kaffee beziehungsweise Koffein. Aktuelle Studien gehen noch weiter: Kaffeetrinker leben länger! Darüber hinaus: Regelmäßiges Kaffeetrinken kann das Erinnerungsvermögen verbessern, das Risiko, an Demenz, Diabetes oder Parkinson zu erkranken, sogar senken.

Koffein macht wach

„Koffein kann den Leistungsabfall nach länger andauerndem Schlafdefizit nicht kompensieren“, erklärt das Team um van Dam in seinen Studienergebnissen. Kurzfristig jedoch schon. Das geschieht durch die Hemmung des Adenosins. Koffein bindet Adenosin-Rezeptoren, blockiert diese und entfaltet so seine Wirkung.

Timing ist jedoch auch beim Koffeingenuss ein wichtiger Faktor. Spät am Abend konsumiert, kann es die Schlafqualität negativ beeinflussen.

Deine tägliche Dosis: 400 mg

Wie schon andere Studien zuvor, werden 400 mg täglich als Koffeinlimit empfohlen. Das sind rund sechs Espressi. Schwangeren oder stillenden Müttern wird dagegen die halbe Dosis nahegelegt. Es ist jedoch so, dass manche Menschen nicht sonderlich gut auf Kaffee oder Koffein reagieren. Denen wird empfohlen, den Koffeinkonsum möglichst niedrig zu halten. Auch von der Kombination von Energy-Drinks und Alkohol wird abgeraten. Wer Medikamente einnehmen muss, sollte Rücksprache mit seinem A/Ärzt*in halten.

Alles kann, nichts muss

Vor dem Sport mal einen Espresso trinken kann nicht schaden. Ob es sich aber wirklich positiv auf deine Leistung auswirkt, kannst du nur herausfinden, wenn du es ausprobierst. Denn alle Koffein-Studien sagen: Kaffee kann deine Leistung positiv beeinflussen, es gibt dafür allerdings keine Garantie.

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